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Umwelt dreier Bild

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Per Mail von Pseudonym Alex erhalten. (Realname und Anschrift ist mir bekannt.)

Umweltgedanken von Alex

Das Umweltbewusstsein des Thais geht gegen NULL, ist praktisch nicht vorhanden.

Wenn ein mit Baumbestand, Büschen und Bambus zugewachsenes Grundstück zu einem Reisfeld umgestaltet werden soll, werden die Bäume umgelegt und alles andere mit dem Traktor niedergewalzt. Das ist ja noch ok. Aber : Was Mensch und Maschine mit aller Gewalt nicht kleinkriegen, muss dem Feuer weichen, sprich : Es ist Brandrodung angesagt. Mir springt der Draht aus der Mütze, wenn ich sowas sehe. Wenn ich darauf aufmerksam mache, das so etwas die Erderwärmung begünstigt und mit dazu führt, das die Eisschmelze beschleunigt wird und es dann zu Überflutungen kommen kann – wie es jetzt auch in Thailand immer oefter passiert -, schaue ich in verständnislose Gesichter, es wird dann gegrinst und gesagt : "In Thailand ist es doch immer warm“ und "In Thailand gibt es doch gar kein Eis.“ Bei sowas fehlen mir die Worte - und das will schon was heissen.

In Bangkok ist das Verkehrsaufkommen unglaublich hoch. Besonders zur Rushhour (und die hat man bis auf ein paar Nachtstunden eigentlich immer) wälzen sich die Fahrzeuge „Stosstange an Stosstange“ durch diesen Moloch von Stadt. Nicht nur PKW mit Kat, sondern auch unzählige Mopeds und Motorräder, diese natürlich ohne KAT, Busse und LKW meist älteren Baujahrs (die würden vom TÜV allesamt auf die Halde geschickt), von denen jeder mehr schädliche Abgase ausstösst als ein Terrawatt-Kohlenkraftwerk. Geregelt wird der Verkehr u.a. durch Ampeln, diese zeigen meistens sogar an, wie lange die Rotphase noch dauert. Rotphasen von 2, 3 und 4 Minuten sind keine Seltenheit. Einmal stand ich auf einer vierspurigen Hauptstrasse, vier Spuren pro Richtung, sage und schreibe 9 Minuten, in Worten: neun Minuten, direkt an einer Kreuzung und wartete auf GRÜN. Und keiner, ausser mir natürlich, hielt es für notwendig, den Motor auszuschalten, wirklich keiner. Mit der Zeit bildete sich hinter mir eine Autoschlange von schätzungsweise einem Kilometer, um mich herum scharten sich zuletzt an die einhundert Mopeds, und alle bliesen sinnlos ihre Abgase in die Luft.

Ich habe mir mal den Spass gemacht, ein kleines Rechenexempel anzustellen (wie gesagt, ich habe viel Zeit)

Ein Auto verbraucht im Leerlauf ca. 2 Liter pro Stunde, mit eingeschalteter Klimaanlage ca. 2,5 Liter pro Stunde. Angenommen, das zuletzt 400 Autos – und das ist niedrig geschätzt – im Schnitt 4,5 Minuten wegen der roten Ampel stehen bleiben mussten, dann kommen 1800 Minuten zusammen, also 30 Stunden (!). 30 Stunden x 2,5 Liter = 75 Liter. Es wurde also in diesen neun Minuten der komplette Tankinhalt eines Autos der Oberklasse für nichts und wieder nichts verbrannt und in CO, Stickoxide und Feinstaub verwandelt – die Mopeds noch nicht einmal mitgerechnet und ohne LKW und Busse zu berücksichtigen (wahrscheinlich würde man summa summarum auf ca. 100 Liter kommen).

Würde man das einem Thai erzählen, würde man als Antwort erhalten: „Na und, ist doch nicht mein Benzin.“ Oder „Ist doch die Luft in Bangkok, die verpestet wird, und da lebe ich ja nicht.“

Wenn man mal überlegt, das ein Liter Benzin zur Zeit 25 BAHT kostet (Kurs z.Zt. 1 EURO = ca. 40 BAHT), so wurden bei meinem vorgenannten Beispiel ca. 2500 BAHT verpulvert, das ist ungefähr so viel wie ein angestellter Thai in 10 Tagen verdient, wenn er jeden dieser 10 Tage und täglich 10 Stunden arbeitet.

Plastiktüten: Egal, wo du etwas kaufst, es wird in Plastiktüten überreicht. Selbst an der Autobahnraststätte, als ich mir beim Tankstopp eine Dose eiskalte Cola kaufte, wurde diese in eine Plastiktüte gesteckt (die habe ich natürlich wieder zurückgegeben). Was macht man als Autofahrer wenn man sich an der Raststätte eine Dose eiskalte Cola kauft: Man macht sie sofort auf, trinkt sie, solange sie noch kalt ist, ziemlich zügig aus und wirft sie in die Tonne vom „7/11“, wofür also die Plastiktüte! Der thailändische Autofahrer trinkt sie auch während der Fahrt kurzfristig aus, nur nach zwei Minuten fliegt die leere Dose im hohen Bogen aus dem Seitenfenster in den Strassengraben, gefolgt von der Plastiktüte. Ich habe gelesen das in Bangkok täglich 1800 Tonnen (1.800.000 kg!) Plastikmüll anfallen. Das sind 100 LKW-Ladungen! Wenn man pro LKW 10 Meter rechnet, ergibt das täglich einen Konvoi von einem Kilometer Länge, nur um den Scheiss zu entsorgen. Der Konvoi pro Jahr wäre 365 Kilometer lang (in der Praxis wäre er natürlich ca. 3 mal so lang, also ca. 1000 Kilometer, der Superstau des Jahrhunderts). Auch hier auf dem Land kümmert sich keine Sau darum, was mit dem Müll aus Plastiktüten, Tetrapacks, Dosen und Glasflaschen geschieht, alles fliegt in die Botanik. Aber LAUB wird zusammengekehrt und in die Mülltonne gestopft oder verbrannt (und das zusammen mit dem Plastikabfall!)– ich fasse es nicht.

Ich habe einmal ein paar Kinder aufgefordert, bei meiner Schwiegermutter auf dem Hof sauber zu machen. Da sah es mal wieder aus wie auf der Muelldeponie. Die Kids waren auch mit Feuereifer dabei, für die war das ein Spiel, das sie noch nicht kannten. Wisst ihr, was die aufgehoben haben? Schalen von Bananen und Melonen, es war so als würden sie die herumliegenden Plastiktüten, Tetrapacks, Verpackungen von Kartoffelchips usw. überhaupt nicht wahrnehmen. Naja, woher sollen die Kinder auch wissen was sich gehört (nämlich z.B. der Müll in die Tonne) wenn sie es nicht vorgelebt bekommen.

§§ Achtung die Rechte für diesen Text liegen in erster Linie beim Verfasser "Pseudonym Alex".

Hier mein Bericht über die Umwelt in Thailand.

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